Wie entsteht Propolis? Und was bedeutet es für die Bienen?
Propolis, auch Bienenkittharz genannt, ist die Allzweckwaffe jedes Bienenvolks. Es besteht aus dem Harz junger Baumrinden- und -knospen, das die Bienen vorzugsweise an Pappeln, Erlen und Kastanien sammeln und anschließend mit körpereigenen Sekreten und Bienenwachs vermischen. Im Bienenstock dient die klebrige Substanz nicht nur zum Abdichten kleiner Spalten und Ritzen, sondern auch zur Desinfektion: Denn Propolis wirkt stark keimtötend und besitzt ausgeprägte antimykotische, antibakterielle und antivirale Eigenschaften. Um das Volk vor möglichen Krankheitserregern zu schützen, überziehen die Bienen ganze Waben und Beutenteile mit einer dünnen Schicht Propolis. So wird z.B. der Eingangsbereich am Flugloch mit einem Teppich aus Propolis ausgekleidet, den alle heimkehrenden Bienen passieren müssen. Ganz schön schlau, denn so nimmt jede erst einmal ein desinfizierendes Fußbad.
Propolis in der Hautpflege
Was ganze Bienenvölker gesund erhält, kann auch uns bei so manchen Zipperlein Linderung verschaffen. In der Apitherapie kommt Propolis sowohl innerlich als auch äußerlich bei verschiedensten Entzündungsprozessen zum Einsatz. Dabei hat es sich vor allem als natürliches Hausmittel bei Hautproblemen bewährt: Dank seiner keimtötenden und entzündungshemmenden Eigenschaften soll Propolis bei kleineren Abschürfungen und Verletzungen unterstützen und die Wundheilung beschleunigen. Zudem wird es gerne als natürliche Hautpflege bei Neurodermitis und Schuppenflechte eingesetzt, um häufige Kortison-Anwendungen zu vermeiden. Seit einiger Zeit hat auch die Kosmetikindustrie Propolis für sich entdeckt. Hier kommt die Wunderwaffe der Bienen u.a. in Pflegeprodukten für unreine und zu Akne neigender Haut zum Einsatz.
Propolis-Salbe selber machen: Darum lohnt es sich
Pflegende Salben und Cremes mit Propolis gibt es mittlerweile bei verschiedensten Anbietern zu kaufen. Mit einer Handvoll Zutaten lässt sich die wohltuende Salbe aber auch ganz leicht selber machen. So behält man nicht nur alle Inhaltsstoffe genau im Blick, sondern kann die Salbe auch nach Belieben mit wohltuenden Heilkräutern veredeln. Neben einem schnellen Basisrezept für pure Propolis-Salbe, zeigen wir im Folgenden auch eine Rezeptur mit Ringelblumen, die schon Hildegard von Bingen für ihre wundheilenden Eigenschaften schätzte.
Schnelle Propolis-Salbe: Das Basisrezept
Schlicht und einfach – das ist das Grundrezept unserer selbst gemachten Propolis-Salbe. Es kommt mit nur vier Zutaten aus und eignet sich für alle, die die wohltuende Wirkung von Propolis pur genießen möchten.
Zutaten:
- 10 g Bienenwachs
- 20 g Sheabutter
- 50 ml Mandelöl
- 10 ml Propolis-Tinktur
So geht’s:
- Zunächst Salbentiegel vorbereiten und mit mindestens 70%igem Alkohol desinfizieren
- Anschließend Mandelöl und Bienenwachs in ein hitzebeständiges Gefäß füllen und im Wasserbad erwärmen, bis alles geschmolzen ist
- Dann die Sheabutter hinzugeben und ebenfalls schmelzen lassen
- Das Gefäß mit dem Öl-Wachs-Gemisch aus dem Wasserbad nehmen und unter ständigem Rühren die Propolis-Tinktur einarbeiten. WICHTIG: Die Tinktur nicht zu schnell dazugeben, damit sie sich Schritt für Schritt mit der Ölphase verbinden kann
- Die emulgierende Masse so lange weiterrühren, bis sie vollkommen homogen ist
- Dann die Salbe in die vorbereiteten Tiegel füllen und abkühlen lassen
- Die Tiegel erst verschließen, wenn die Salbe vollständig erkaltet ist.
- Im Kühlschrank gelagert hält sich die Salbe bei hygienischer Arbeitsweise mehrere Monate lang.
WICHTIG: Trotz aller Heilwirkung kann Propolis allergische Reaktionen der Haut auslösen. Daher sollten Salben und Cremes auf Propolis-Basis immer erst an einer unauffälligen Körperstelle „getestet“ werden.
Wundheilsalbe selber machen: Mit Propolis und Ringelblumen
Bei unserer selbst gemachten Wundheilsalbe kommt neben Bienenwachs auch Lanolin als natürlicher Emulgator zum Einsatz. Lanolin wird aus der Wolle von Schafen gewonnen und ist auch unter dem Namen „Wollwachs“ bekannt. Dank seiner rückfettenden und heilenden Eigenschaften eignet es sich besonders zur Pflege von empfindlicher, rissiger Haut sowie bei Wunden und Ekzemen. Ergänzt wird das Ganze durch die Kraft der Ringelblume, deren entzündungshemmende und wundheilende Wirkung wissenschaftlich belegt ist. Wertvolles Vitamin E steigert die Feuchtigkeit der Hornschicht und verbessert obendrein die Haltbarkeit der selbst gerührten Salbe.
Rezeptur für selbst gemachte Wundheilsalbe:
- 5 g Bienenwachs
- 5 g Lanolin
- 20 g Sheabutter
- 50 ml Ringelblumenöl
- 10 ml Propolis-Tinktur
- 5 Tropfen Vitamin E
TIPP: Fertiges Ringelblumenöl gibt es in gut sortierten Apotheken, Kräuterläden sowie im Onlinehandel zu kaufen. Wer sein Ringelblumenöl selbst herstellen will, zieht eine Handvoll frischer oder getrockneter Ringelblumenblüten bei maximal 40 Grad für eine Stunde in 125 ml Mandelöl aus.
Und so geht’s:
- Ringelblumenöl, Bienenwachs, Lanolin und Sheabutter wie im Basisrezept beschrieben schmelzen lassen
- Anschließend das Vitamin E dazu tropfen und im nächsten Schritt die Propolis-Tinktur einarbeiten (siehe oben)
- Ist alles gut emulgiert, wird die Wundsalbe in Tiegel gefüllt und darf abkühlen
Mehr wohltuende Rezepte aus dem Bienenstock: